
Update: Dezember 2016
10.12.16: Seit Ende September ist die Triathlon-Saison für uns drei vorbei. Das heisst jedoch nicht, dass wir auf der faulen Haut liegen. Nach einer zweiwöchigen Trainingspause sind wir nun schon seit einigen Wochen wieder voll im Training und bereiten uns motiviert auf die kommende Saison vor. Auch wenn wir im Moment keine Triathlon-Wettkämpfe bestreiten, greifen wir ins Wettkampfgeschehen ein und bestreiten ab und zu einen Laufwettkampf.
weiter lesen...So ist Nina zum Beispiel am Halbmarathon in Amsterdam gestartet und hat prompt eine neue Bestzeit aufgestellt. Michelle hat an den letzten drei Wochenenden jeweils einen 10km-Lauf bestritten und freut sich über ihre Fortschritte in dieser Disziplin. Am letzten Wochenende hat unsere Mutter, Michelle und mich an den Härkinger Chlauslauf begleitet, wo alle Teilnehmer im Ziel einen Grittibänz bekamen. So macht das Laufen richtig Spass!
Nina mit ihren Freunden am Halbmarathon in Amsterdam
Michelle und Julie mit Mami und Samichlaus am Chlauslauf in Härkingen.
Morgen, Sonntag, gibt es das grosse Geschwister-Show-down, denn wir werden alle drei am Zürcher Silvesterlauf teilnehmen. Mal schauen wie die Rangfolge sein wird ;)
Wir freuen uns ausserdem schon sehr darauf, nach ein paar besinnlichen Weihnachtstagen, ins erste Trainingslager zu fahren. Es geht nach Zypern und wir werden dort super Trainingsmöglichkeiten antreffen.
Für den Moment gibt es jedoch noch die letzten Universitätssachen zu erledigen, bevor wir dann in die Ferien entlassen werden.
Das wars für den Moment von uns drei,
Nina, Michelle und Julie
Die Derron Sisters
Julie: Top 10 U23 WM Cozumel
Der Wettkampf rückte schnell heran und das hiess auch, dass ich den Wecker auf 4.15 stellen musste, denn der Start erfolgte schon um 7.30. Auch wenn es etwas hart war so früh aufzustehen, versprach die Startzeit etwas angenehmere Temperaturen, heiss aber nicht unerträglich. Als wir um 5.30 zum Wettkampfgelände fuhren und unsere Wechselzone einrichteten mussten wir uns auf das Mondlicht verlassen, denn es war noch stockdunkel.. Ich bereitete mich wie üblich vor, doch verpasste ich beinahe den Start, weil ich beim Einschwimmen sah so viele farbige Fische im tiefblauen Meer, dass ich fast die Zeit vergass.
Und dann war es schon Zeit für den Start. Ich hatte eine gute Startposition und kam gut weg. Ich konnte mich immer im Hauptfeld halten und machte in der zweiten Hälfte sogar einige Plätze gut. Nach einem schnellen zweiten Wechsel fuhr ich dann schnell zum „chase pack“ auf, denn es gab eine Ausreissergruppe, die nach einem schnellen Schwimmen eine Minute Vorsprung hatte. Meine Gruppe arbeitete aber gut zusammen und wir holten die Spitze nach der Hälfte der Radstrecke ein. Im Anschluss versuchte ich mich im Windschatten etwas zu erholen, aber trotzdem vorne in der Gruppe über den technischen Teil über die Pflastersteine und um die Kreisel zu fahren. Denn es gab einige Stürze und Attacken. Kurz vor der Wechselzone schaffte ich mich nach vorne und hatte nach der letzten Kurve einen kleinen Vorsprung. Dies nutze ich um als Erste in die Wechselzone zu treten..
Das Laufen war dann brutal. Mittlerweile war es extrem heiss und die schnellsten Läuferinnen drückten von Anfang an aufs Gaspedal. Ich versuchte zu folgen, aber ich hatte sehr schwere Beine und es gelang mir nicht. Dennoch versuchte ich ein gutes hohes Tempo zu laufen und mich ordentlich zu kühlen. Glücklicherweise gab es auf jeder der vier Runden sieben Wasserstationen. Diese waren ausserst nötig! Vor der letzten Runde lag ich auf dem neunten Zwischenrang und konnte dann noch etwas zulegen, somit wurde es der 7. Schlussrang. Mit diesem Resultat bin ich sehr zufrieden, aber ich weiss auch dass noch mehr drin liegt und ich bin extrem motiviert, zu schauen was ich alles noch erreichen kann.
Am nächsten Tag stand noch das Team-Rennen, in dem unser schweizer Team den guten neunten Rang erreichte.
Die letzten zwei Tage in Cozumel verbrachten wir damit die Insel etwas zu erkunden, zum Beispiel beim Schnorcheln.
Fotos: Max Studer S.
Nun lege ich eine kurze Trainingspause ein, um mich im neuen Studium zurechtzufinden und in zwei Wochen beginnt schon wieder die Vorbereitung für die nächste Saison.
Nina: 3rd Place ITU Long Distance Weihai, China
11.09.2016: Vergangenen Freitag reisten Michelle, Carina und ich von unserem Trainingslager in Jeju (Südkorea) nach Weihai (China). Am Samstag besichtigten wir die Radstrecke und machten uns mit dem Schwimm- und Laufkurs vertraut und somit waren wir bereit für den ITU Long Course Triathlon, welcher aus 3km Schwimmen, 80km Rad und abschliessenden 20km Laufen bestand.
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Doch dann begann der eigentliche "fight" schon Samstagnacht um etwa 11 Uhr. Plötzlich wurden wir von einer Masse von Mosquitos attackiert, es kam so weit, dass ich mich in den Hotelgang legte, um den Monstermücken zu entweichen. Mit nur 3 Stunden Schlaf begaben wir uns, zugegeben etwas müde, an den Wettkampfstart. Völlig unerwartet kamen Fotografen, Helfer und andere Teilnehmer auf uns zu und wollten Selfies, Interviews und Unterschriften auf ihre Mützen. Auch wenn es so schwierig war sich trotzdem auf das Rennen zu konzentrieren, fand ich es extrem schön zu sehen, dass unser Sport in einem Land wie China richtig gefeiert wird.
Um 8 Uhr stürzten wir uns zusammen mit den Elite Männern in die Half Moon Bay. Leider konnte ich auf den ersten 200m nicht mit den schnellen Frauen mithalten und war schon bald alleine. Ich versuchte einen guten Rythmus zu finden und mich stets nach vorne zu orientieren, jedoch sind 3km Schwimmen schon ziemlich lange, wenn man seine Position nicht weiss. Ich stieg mit rund acht Minuten Rückstand auf die Spitze (Carina) und fünf Minuten auf die nächsten Plätze aus dem Wasser, was ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht wusste. Negative Gedanken verbannen und los auf die Radstrecke! Diese bestand aus vier 20km Runden. Auf der ersten Runde fühlte ich mich ziemlich schlapp und konnte keinen guten Rythmus finden, zudem sah ich keine meiner Konkurrentinnen vor mir. Wieder hiess es: negative Gedanken verbannen und los gehts. Auf der zweiten Runde konnte ich bereits zwei Chinesinnen vor mir überholen und "powerte" die zahlreichen Hügel hoch. In der dritten Runde überholte ich dann auch meine Schwester und wusste, jetzt muss ich wirklich Gas geben, damit sie mir nicht im Nacken sitzt ;) Ende Radstrecke machte sich die Ermüdung bemerkbar und ich war froh, die Wechselzone zu erreichen. Die Temperatur betrug nun über 30° und die Luftfeuchtigkeit lag bei über 80%. Auch die Laufstrecke bestand aus vier Runden mit jeweils 5km und einem "gemeinen" Hügel in der Mitte. Wie meistens fühlte ich mich hier überraschend frisch auf der ersten Runde. Als mir Carina, die leider aufgrund eines technischen Defekts auf dem Velo aufgeben musste, zurief der zweite Platz liege in Reichweichte, versuchte ich meine Frequenz zu erhöhen und den Abstand von 90 Sekunden zu verkürzen. Die Beine brennten und der Kopf glühte. Auf der 5km Runde gab es jeweils sechs Wasserstationen. Nach dem Rennen zählt, dass ich mir wohl insgesamt mindestens 24 Wasserflaschen über den Kopf geleert hatte. Die Zweitplatzierte lief ziemlich genau das gleiche Tempo wie ich, sodass ich den Abstand leider nicht mehr zulaufen konnte. Jedoch war ich zufrieden als ich endlich die Zielgerade erreichte und einige der Zuschauer abklatschte. Die Zuschauer waren echt fantastisch, auch wenn das ständige "GAIOOO" einem schon fast auf die Nerven ging. Tönt "Hopp, hopp" auch so nervig?
Nur wenig später lief Michelle als Vierte ins Ziel und absolvierte ihre erste Langdistanz. Wir pushen uns gegenseitig, sind aber auch superstolz aufeinander. Und wir durften kurz später auch zusammen in die Dopingkontrolle, was bei mir wieder einmal sehr lange dauerte...
Nun befinden wir uns wieder in Jeju mit dem Trisutto Squad und wurden mit einem netten 6km Schwimmset begrüsst. Am 25. September stehen wir bereits wieder bei der Challenge Jeju am Start.
Julie: 3 Races, 2 wins, 1 worlds qualifier
2.09.2016: An den drei letzten Wochenenden stand ich an drei verschiedenen Destinationen an der Startlinie. Einmal in Lausanne, dann in Karlovy Vary (Carlsbad) in Tschechien und schlussendlich in Locarno. Es war anstrengend, hat aber viel Spass gemacht!
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Vor zwei Wochen startete ich in Lausanne an den U23 Schweizermeisterschaften. Ich hatte vor dem Rennen nur ein Ziel: ich wollte gewinnen.In den letzten beiden Jahren wurde ich schon Schweizermeisterin und ich wollte diesen Trend weiterführen. Ich verpasste den Start etwas und verlor schon nach einigen Meter den Anschluss an die Ersten. Trotzdem liess ich mich nicht unterkriegen und schwamm einfach so schnell ich konnte. Als ich nach 750m aus dem Wasser kam lag der Rückstand bei knapp 30 Sekunden. Ich wusste, dass ich die Spitze auf dem Rad einholen konnte, vor allem weil es eine ca. 500m lange Steigung gab. Ich arbeitete also gut mit einer anderen Athletin zusammen und nach einer von drei Runden hatten wir zur Spitze aufgeschlossen. Der Wechsel in die Laufschuhe misslang mir völlig und ich lief erst als vierte aus der Wechselzone. Ich lief also voll los und übernahm so schnell wie möglich die Spitze. Ich wollte von Beginn der Laufstrecke an vorne sein und zog dann einfach mein Tempo durch. Als ich sah, dass ich einen guten Vorsprung hatte, konnte ich das Rennen geniessen und sogar etwas schmunzeln als meine Mutter mir zurief ich solle „die letzte Runde für Nicola laufen“, die gleichzeitig in Rio im Olympischen Triathlon im Einsatz stand. Ich war sehr zufrieden und glücklich als ich als Schweizermeisterin ins Ziel kam.
Eine Woche später stand ich am Europacup in Karlovy Vary im Einsatz. Der Wettkampf wurde über die Olympische Distanz ausgetragen und es war eine anspruchsvolle Strecke mit einer 20% Steigung auf dem Rad und Treppenstufen auf dem Laufen. Ich hatte einen guten Start, und konnte ersten Schlägereinen ausweichen. Bei der ersten Boje wurde ich aber in ein ziemliches Gerangel verwickelt, konnte mich danach aber an die Füsse vor mir heften und nahm mir vor den Anschluss auf keinen Fall zu verlieren. Dies gelang mir auch und ich verliess das Wasser mit der ersten Gruppe an etwa zwölfter Stelle. Es war meine bisher beste Schwimmleistung in einem internationalen Wettkampf und war sehr motivierend. Ich stieg somit mit der ersten Gruppe aufs Velo und bald stellte sich heraus, dass nur eine einzige Athletin alleine ausgerissen war. Die Gruppe fuhr zwar zügig, doch nicht sonderlich aggressiv und ich hatte das Gefühl, alle versuchten einfach die anspruchsvolle und harte Strecke zu überleben. So gelang es uns auch nicht die Führende einzuholen. Der zweite Wechsel verlief super und ich startete das Laufen an zweiter Stelle und konnte schnell die Erste überholen. Ich lief für etwa einen Kilometer an erster Stelle und es war ein super Gefühl. Dann kamen aber einige schnelle Läuferinnen von hinten und es gelang mir nicht das Tempo mitzulaufen. Auf dem Laufen litt ich sehr an der Hitze und fand erst gegen Ende einen guten Rhythmus.
So beendete ich das Rennen auf dem guten 7. Rang. Ich bin zufrieden, aber weiss auch, dass beim Laufen mehr möglich gewesen wäre. Mit meiner Leistung qualifizierte ich mich für die u23 Weltmeisterschaften in Cozumel, Mexiko am 16. September. Darauf freue ich mich sehr!
Michelle und ich hatten sogar Zeit für ein bisschen Sightseeing, natürlich mit dem Velo ;)
Und schliesslich entscheid ich mich am letzten Donnerstag kurzfristig in Locarno den Olympischen Triathlon als Trainingswettkampf zu absolvieren. Dementsprechend war die Vorbereitung auch anders und ich bestritt das Rennen ohne Erholungspause im Vorfeld. Der Wettkampf verlief trotzdem gut und ich konnte mit einer soliden Leistung das Rennen für mich entscheiden. Es war ein spannender Wettkampf und es hat Spass gemacht mich mal alleine auf der Radstrecke durchzuschlagen. Natürlich war es auch ein super Training in Hinsicht auf meinen Start an der U23-WM in Mexiko in zwei Wochen.
Julie: World University Championships Nyon
13.08.16: Am letzten Sonntag stand bei der Universitäts-Weltmeisterschaft in Nyon am Start. Es ist immer super einen internationalen Wettkampf auf Heimboden zu bestreiten und von meinen zahlreichen Starts in Nyon wusste ich, dass mir die Strecke liegt.
weiter lesen...Der Startschuss fiel um 9:15. Die Wetterbedingungen waren ziemlich perfekt mit Sonnenschein und etwa 22 Grad Lufttemperatur. Allerdings blies der Wind und verursachte einen sehr hohen Wellengang auf dem See, der das Schwimmen zur grossen Herausforderung machte. Wir starteten vom Wasser aus und ich hatte einen guten Startplatz. Nach dem Startschuss schwamm ich vollgas los. Jedoch war es schwierig sich zu orientieren, da man vom Wasser aus die Bojen fast nicht sehen konnte. Nach der ersten von drei Runden hatte ich mich schon einen rechten Rückstand auf die Spitze eingehandelt. Jedoch sah ich mich von anderen starken Athletinnen umgeben und wusste, dass das Rennen noch nicht verloren war. Nach dem Schwimmen war der Rückstand auf ca. 1min 20sec angewachsen. Ich war jedoch nicht alleine auf dem Velo und wusste dass, wir diesen Rückstand auf der technischen und hügeligen Strecke aufholen können. Am Anfang der Radstrecke fühlte ich mich zwar noch nichts besonders gut und hatte schwere Beine. Aber nach der Hälfte der 40km ging es besser und ich konnte mehr Druck auf die Pedale bringen. Auf der letzten Radrunden konnten wir zur Spitzengruppe aufschliessen und uns noch ein bisschen erholen, bevor wir in die Laufschuhe wechselten.
Ich hatte einen guten zweite Wechsel und verliess als Zweite die Wechselzone. Vor mir lief die Japanerin Takahashi und ich konnte nach ein paar hundert Meter aufschliessen. Wir liefen die erste Runde mit drei anderen Athletinnen, doch dann konnte ich das hohe Tempo nicht mehr mitlaufen und musste drei Athletinnen ziehen lassen. Ich konnte jedoch einen guten Rhythmus finden und lief die restlichen Kilometer mit einer französischen Athletin, was mir auch half das Tempo hoch zu halten. Auch wenn sich langsam die Erschöpfung bemerkbar machte, fühlte ich mich gut und versuchte immer wieder das Tempo etwas zu erhöhen und die andere Athletin abzuschütteln. Leider klappte es nicht und ich merkte, dass es auf einen Schlusssprint herauslaufen würde. Wir bogen also auf die Zielgerade ein und ich beschleunigte und hatte einen kleinen Vorsprung. Doch sie hielt gut mit und ich gab einfach alles, was ich noch in mir hatte. Ich gewann den Sprint um 0.2 Sekunden und beendete so das Rennen auf dem vierten Platz.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden und es war super ‘’zu Hause’’ ein Rennen zu bestreiten. Ich möchte mich noch bei allen, die da waren und mich angefeuert haben, bedanken. Leider, war es nicht Michelles Tag und sie musste, nachdem sie während des Schwimmens auf einen Felsen geschwemmt wurde und sich an der Hüfte verletzt hat, auf der Radstrecke aufgeben. Wir sind nun wieder in St. Moritz und trainieren motiviert für unsere nächsten Wettkämpfe.